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Aparigraha - weniger haben, mehr leben

  • Autorenbild: Kerstin Streitferdt
    Kerstin Streitferdt
  • 18. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

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Im Yoga gibt es das Yama Aparigraha, oft übersetzt als Nicht-Anhaften oder Nicht-Horten. Im Kern bedeutet es: nicht mehr festhalten, als wir wirklich brauchen.


Gerade heute, in einer Welt voller Konsumangebote, ist das aktueller denn je. Wir kaufen, sammeln, konsumieren und merken oft gar nicht, wie uns genau dieses „Mehr“ am Ende leerer zurücklässt.



Yamas & Niyamas - die Yogischen „Lifehacks“

Bevor wir tiefer einsteigen, ein kurzer Blick auf die Wurzeln:Die Yamas und Niyamas sind so etwas wie die „Basics“ des Yoga, aber nicht in Form von Handstand oder Spagat, sondern als innere Haltung fürs Leben.

  • Yamas sind so etwas wie Don’ts oder besser gesagt: freundliche Leitplanken, die uns helfen, fair, achtsam und respektvoll durchs Leben zu gehen.

  • Niyamas sind die Do’s: positive Handlungsweisen, mit denen wir uns selbst pflegen, entwickeln und stärken können.

Man könnte sagen: Die Yamas & Niyamas sind das, was uns die Eltern immer mitgeben wollten - nur in yogisch und mit mehr Tiefgang 😉.



Was ist Aparigraha?

Unter den Yamas findet sich Aparigraha und das bedeutet ganz schlicht:👉 Hör auf, Dinge, Menschen oder Gedanken zu horten, die du eigentlich gar nicht brauchst.


Es ist wie die innere Stimme, die ruft: „Nein, du brauchst nicht noch ein Paar Sneaker in Beige.“ „Nein, das fünfte Sofa-Kissen wird dein Leben nicht verbessern.“ „Nein, das hundertste mal scrollen bringt dich auch nicht näher an dein Ziel.“


Aparigraha ist quasi das Marie Kondo des Yoga: nur behalten, was dich wirklich nährt alles andere darf gehen.



Aparigraha und Konsum

Wer kennt nicht dieses Gefühl: noch ein Klick, noch ein Kauf, noch ein Like.Aber dieses immer mehr wollen ist ein Fass ohne Boden. Es macht uns nicht zufriedener oft sogar das Gegenteil. Und Hand aufs Herz: Manchmal bringt es uns auch dazu, anderen nichts zu gönnen, uns zu vergleichen und in einer negativen Energie hängen zu bleiben.


Noch aktueller wird das Ganze, wenn wir auf die Welt schauen:Wir beuten unsere Erde aus für Dinge, die wir kaum nutzen. Statt schlau zu recyceln oder nachhaltig zu leben, produzieren wir Müll und Ressourcenknappheit. Aparigraha erinnert uns: Glück liegt nicht im Anhäufen, sondern im bewussten Genießen.



Herbst: Die Natur zeigt uns, wie es geht

Im Herbst lassen die Bäume ihre Blätter los, ohne Drama, ohne Angst. Sie vertrauen darauf, dass nach der Stille neues Leben entsteht.

Wir könnten uns ein Beispiel daran nehmen: weniger festhalten, mehr vertrauen. Weniger anhäufen, mehr genießen.



Mein persönliches Ressourcenmanagement

Ich merke auch bei mir: Wenn ich zu viel aufsammle,  seien es Projekte, Termine oder einfach Dinge - dann verliere ich Energie und Fokus.Darum übe ich gerade im Herbst bewusst:

  • öfter Nein sagen

  • Yin-Yoga für inneres Loslassen

  • Dinge reparieren oder wiederverwenden statt ständig neu zu kaufen

Das ist mein kleines gelebtes Aparigraha.



Fazit: Weniger ist mehr

Aparigraha ist keine strenge Regel, sondern eine Einladung: Schau, was dir wirklich dient  und lass den Rest los.


Die Yamas und Niyamas sind dabei keine staubigen Vorschriften, sondern eher eine Art Bedienungsanleitung fürs Leben 2.0: weniger Drama, mehr Gelassenheit, weniger Ballast, mehr Freiheit.



Vielleicht magst du diese Woche überlegen: 👉 Welches „Blatt“ darfst du fallen lassen? 👉 Was kannst du loslassen, im Kopf, im Schrank oder im Kalender?



Denn am Ende gilt: Das Glück liegt nicht im Haben, sondern im Sein. 


 
 
 

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