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Wie Yoga uns lehrt, die Verantwortung für unser Wohlgefühl selbst zu übernehmen

  • Autorenbild: Kerstin Streitferdt
    Kerstin Streitferdt
  • 30. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

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Wie leicht wäre es wenn es da jemanden gibt, der einfach alles für uns richtet. Der uns sagt, was wir tun sollen, damit Rückenschmerzen verschwinden, der Stress nachlässt, der Schlaf endlich wieder ruhig wird.

Und wenn wir ehrlich sind, ist dieser Wunsch völlig menschlich. Denn Verantwortung zu übernehmen, gerade für das eigene Wohlgefühl ist auch ganz schön anstrengend. Aber genau hier beginnt das, was Yoga wirklich meint.



Vom Tun ins Wahrnehmen

Viele Menschen kommen zum Yoga, weil sie „etwas tun“ wollen: sich bewegen, dehnen, kräftigen, entspannen und das ist wunderbar, denn Bewegung ist oft der erste Schritt. 

Doch mit der Zeit merken wir: Yoga ist weniger ein Tun, sondern vielmehr ein Wahrnehmen, ein in der Päsenz sein und auch unsere Erwartungen an uns, und anderen fallen lassen.

Wie fühle ich mich heute?

Was brauche ich gerade?

Was will ich gerade?

Wo spüre ich Grenzen und wie kann ich sie respektieren, statt sie zu übergehen?

Diese Fragen sind der Moment, in dem du Verantwortung übernimmst.

Nicht, indem du mehr tust, sondern indem du bewusster wirst.



Verantwortung beginnt mit Achtsamkeit

Wenn wir lernen, unsere Gedanken, Empfindungen und Reaktionen wahrzunehmen, merken wir plötzlich, wie viel in unserem Wohlgefühl gar nicht von äußeren Umständen abhängt. Es ist nicht immer der Stress im Job oder der volle Kalender. Manchmal ist es unser Umgang damit, der uns erschöpft. Die Erwartung, die erfüllt werden will. Das was wir meinen, das jetzt unbedingt "sein" muss. (z.B. Die Fenster müssen nicht sofort geputzt werden oder du musst nicht bei jeder Feier dabei sein und du musst keinen Yoga Liegestütz können)


Yoga bringt uns Schritt für Schritt in Kontakt mit dieser inneren Ebene. Wir beginnen zu verstehen: Ich kann vielleicht nicht alles kontrollieren, was passiert. Aber ich kann lernen, wie ich damit umgehe. Ein positiver oder gleichmütiger Blick auf die Dinge die man nicht ändern kann und das innere Selbstvertrauen die richtige Antwort für dich dazu zu finden.

Das ist Selbstwirksamkeit. Und sie ist eine der wertvollsten Fähigkeiten, die Yoga uns schenkt.



Kein Lehrer kann dich „heile machen“

Das klingt vielleicht hart, aber es ist eine befreiende Wahrheit. Weder eine Yogalehrerin, noch ein Therapeut, noch ein Mentor kann dir dein Wohlgefühl geben. Sie alle können dich inspirieren, begleiten, unterstützen, aber die eigentliche Arbeit passiert in dir.

Und das ist auch das Schöne daran: Du darfst dich selbst als Gestalterin deines Wohlbefindens erleben. Nicht, weil du immer stark sein musst, sondern weil du dir selbst etwas zutrauen darfst.



Selbstverantwortung ist kein Egoismus

Viele verwechseln Selbstverantwortung oder Selfcare mit Egoismus. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wenn du gut für dich sorgst, klar deine Grenzen spürst und weißt, was dir guttut, dann kannst du auch anderen mit mehr Ruhe, Empathie und Echtheit begegnen. Yoga zeigt uns, dass wir nicht „losgelöst von der Welt“ für uns sorgen, sondern Teil eines Ganzen sind  und dieses Ganze profitiert, wenn wir in Balance sind.



Der Weg dahin ist kein Ziel, sondern eine Praxis

Verantwortung für das eigene Wohlgefühl zu übernehmen, ist kein einmaliger Entschluss. Es ist eine tägliche Entscheidung, mal leicht, mal unbequem.

Manchmal bedeutet es, die Matte auszurollen, obwohl man keine Lust hat. Manchmal heißt es, sie nicht auszurollen, sondern einfach still zu sitzen.Und manchmal ist es einfach ein tiefes Ausatmen und ein ehrliches: „Heute reicht’s so.“ Denn das ist Yoga: Nicht perfekt zu sein, sondern präsent auf deinem Weg!



Ein kleiner Gedanke zum Mitnehmen

Vielleicht fragst du dich heute: Was kann ich selbst dazu beitragen, dass es mir besser geht, körperlich, geistig, emotional?

Es muss nichts Großes sein.Manchmal reicht schon ein bewusster Atemzug, ein Spaziergang, ein Nein, ein Danke ein Lächeln für dein Gegenüber.

Und vielleicht erinnerst du dich dabei daran, dass du es in der Hand hast, liebevoll, achtsam, Schritt für Schritt.


 
 
 

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